Mano Höllenreiner wurde mit neun Jahren gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern aus München-Giesing nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Von dort kam er in das Männerlager in Ravensbrück, später ins KZ Sachsenhausen. Bei Kriegsende, nach der Räumung des Lagers durch die SS, griffen befreite französische Häftlinge den entkräfteten und völlig verstörten Zwölfjährigen auf der Landstraße auf. Sie nahmen ihn mit nach Frankreich, wo er in Paris schließlich in eine Pflegefamilie kam. Da Mano seinen Namen aufgrund seiner schweren Traumatisierung nicht preisgeben konnte, blieb seine Identität für die französischen Behörden im Dunkeln. Lange wussten seine Angehörigen in Deutschland nicht, wo Mano geblieben war und gaben eine Suchanzeige auf. Doch dann konnte eine Hilfsorganisation der Vereinten Nationen seine Identität aufgrund der in Auschwitz eintätowierten Häftlingsnummer klären. Im Dezember 1946 kehrte Mano endlich nach München zu seinen Eltern und seiner Schwester zurück, die ebenfalls überlebt hatten.
In dem 2008 erschienenen Jugendbuch „Der Junge, der nicht wusste, wo er war“, erzählt Anja Tuckermann die Lebensgeschichte von Mano Höllenreiner, der lange unter dem Trauma der Verfolgung litt und erst spät über seine Erfahrungen in den Lagern sprechen konnte. Für sein Engagement als Zeitzeuge erhielt er im Februar 2013 das Bundesverdienstkreuz.